Bierkutscher „Hepken Vadder“

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wurden die Bierfässer der Brauerei Scheele mit Pferdekutschen zu den Kunden gebracht. In den 1920er Jahren gab es einen Bierkutscher, der von den Andertern „Hepken Vadder“ genannt wurde. Er belieferte mit seinem Gespann Gastwirtschaften aus allen Ortschaften des „Großen Freien“ bis nach Haimar.

 

Wie zu dieser Zeit üblich, gab es für den Kutscher bei jeder Abladestation vom Gastwirt ein oder mehrere Krüge Bier zu trinken. Auf der Heimfahrt passierte es dann nicht selten, dass das Gespann erst gegen Mitternacht wieder in Anderten eintraf. Hepken Vadder war auf der Rückfahrt meist tief und fest eingeschlafen, während die Zugtiere ihren Heimweg kannten und ihren Stall ganz ohne Zügelhilfe ansteuerten. Nur beim Abbiegen auf den Brauereihof holten sie oft nicht weit genug aus, so dass der Bierwagen an der Wand entlang schrammte. Deshalb wurden an beiden Seiten der unteren Toreinfahrt halbrunde Radstöße angebracht, an denen die Wagenräder abglitten und so der Wagenaufbau nicht die Wand berühren konnte.