Das Pichen der Holzfässer

Im Braugewerbe bedeutet das Pichen die Behandlung der Holzfässer mit Pech, um Poren und Fugen des Holzes zu schließen, ein Entweichen der Kohlensäure zu verhindern und im Fassinneren eine leicht zu reinigende glatte Oberfläche zu erhalten.

 

 

Die Brauerei Scheele führte einmal im Jahr diese zeitaufwändige Arbeit unter Mithilfe vieler Anderter Einwohner durch. Alle Helfer dieser Tätigkeit erhielten nach dem Pichen einen deftigen Eintopf und Freibier.

 

 

Am Pichtag wurde ein großer Koksofen geschürt und der Pechkessel aufgesetzt. Nachdem das Feuer glühend war, wurde kalte Luft in den Ofen geleitet; die dann entweichende Luft wurde in die Spundlöcher der Fässer geführt, bis sich das alte Pech verflüssigte und auslief. Anschließend wurde das frische heiße Pech eingefüllt und die Fässer mit Korken verschlossen. Schließlich mussten die Fässer geschwankt und gedreht werden, damit sich das Pech im Fassinneren zu einer gleichmäßigen Dichtmasse verteilte.