Lebensgeschichte von Cord Broyhan

Die Geschichte des Bierbrauens in Hannover ist untrennbar mit dem Namen Cord Broyhan verbunden. Geboren wurde Broyhan unbekannten Datums in Stöcken, wo er auch aufwuchs. Als jungen Mann zog es ihn nach Hamburg, um als Knecht bei einem Braumeister zu arbeiten. Bier galt damals als „Flüssiges Brot“, da es neben Wein das einzige lagerfähige Getränk und überaus nahrhaft war.

 

Nachdem Cord Broyhan Hamburg im Jahr 1524 verließ und zurück nach Hannover kam, erwarb er das hannoversche Bürgerrecht und ein Haus in der Mühlenstraße. Er nutzte sein Wissen über das Bierbrauen und war zunächst für den Brauherrn Hans vom Sode in der Leinstraße tätig. Dabei wandelte er im Jahr 1526 die Rezeptur des dunkelbraunen Hamburger Bieres ab, indem er zu Wasser, Hopfen und Hefe ein Drittel Weizen- und zwei Drittel Gerstenmalz hinzufügte. Dieses hellere, obergärige und „sonderlich neue“ Bier schmeckte den Leuten an der Leine gleich so gut, dass sie ihr gewohntes Rot- und Braunbier stehen ließen.

 

Bald schon stimmten die Hannoveraner wahre Lobgesänge auf das neue Bier an: „Hannovers Schmuck und Zier, sein Ruhm und Glanz ist Broyhan- Bier“ zitiert die 1983 erschienene Festschrift der damaligen Lindener Gildebrauerei einen nicht näher bekannten Zeitzeugen Broyhans.

 

Broyhan-Bier wurde rasch zu einem Exportschlager der Stadt, was ihr eine wirtschaftliche Blüte bescherte und sie - was heute kaum noch jemand weiß - zu einer Bierstadt ersten Ranges erhob. So wurden um das Jahr 1600 rund 600.000 Hektoliter Bier dieser neuen Bierart gebraut – etwa so viel wie in der viel größeren, altehrwürdigen Hansestadt Lübeck.