Bierhexen

 

Im Mittelalter wurde zum Würzen der Biere in der Regel noch kein Hopfen verwendet, sondern allerlei Kräuter wie z.B. Wermut, Kümmel, Anis, Lorbeer, Schafgarbe, Stechapfel, Enzian, Rosmarin, Rainfarn, Johanniskraut, Schlehe, Fichtenspäne, Kiefernwurzel und vieles mehr. Es konnten durchaus auch giftige Kräuter dabei sein oder sehr gern wurde Bilsenkraut beigefügt, welches nach dem Biergenuss Halluzinationen auslösen konnte.

 

Das Brauen von Bier in einem Kessel über offenem Feuer war von jeher geheimnisumwittert und hatte etwas Mystisches. Außerdem gab es noch keine Erklärung für den sonderbaren Gärprozess, mal gelang er und mal nicht. Weil das Brauen damals noch Frauensache war, wurden diese natürlich auch dafür verantwortlich gemacht, wenn Brauversuche fehl-schlugen oder jemand vergiftet wurde. Zur Zeit der Hexenverfolgungen gab es deshalb auch viele sogenannte „Bierhexen“, denen Zauberei oder ein Pakt mit dem Teufel vorgeworfen wurde. In Deutschland fand die letzte Verbrennung einer „Bierhexe“ im Jahr 1591 statt.