Die Geschichte Burgdorfs verdeutlicht, wie bedeutend das Brauwesen früher besonders in den Städten war. So musste im 17. und 18. Jahrhundert nach der damals geltenden Stadtverfassung einer der
beiden Bürgermeister (von denen es damals in Burgdorf zwei gab) Bierbrauer sein und bis ins 19. Jahrhundert hinein war das Bürgergericht zur Hälfte von Brauern besetzt. Der Einfluss der Brauer
auf die Stadtpolitik war so groß, dass es zwischen Stadt und Einwohner mehrmals zu ernsthaften und zum Teil sogar gewaltsamen Konflikten kam. Diese gingen als sogenannte „Bierkriege“ in die
Burgdorfer Stadtgeschichte ein.
Um 1900 endete die traditionsreiche Braugeschichte und es wurde über hundert Jahre lang kein Bier mehr in Burgdorf gebraut. Das änderte sich erst 2014, als die kleine familienbetriebene
„Burgdorfer Brauerei“ ihren Betrieb aufnahm. Seitdem gibt es wieder handwerklich und mit viel Leidenschaft gebraute, regionale Biere aus der Aue-Stadt.