Der 30-jährige Krieg verändert die deutsche Bierlandschaft

 

Bis zum Ausbruch des 30-jährigen Krieges im Jahr 1618 war die Landkarte der Trinkgewohnheiten in Deutschland sehr einfach: Im Norden wurde Bier getrunken und im Süden Wein. Die Verwüstungen, die der Krieg in den folgenden 30 Jahren anrichtete waren verheerend. Viele der größten und berühmtesten Brauereien in Norddeutschland wurden zerstört.

 

Noch mehr Schäden gab es in den wohlgepflegten süddeutschen Weinbergen. Besonders die Bayern taten sich mit dem Wiederaufbau ihrer Weinkultur schwer, denn frisch angelegtes Rebland braucht Jahre, bis es Erträge bringt. Doch die Bayern hatten Durst – und so wurde Bayern zum Bierland. Im Norden hingegen hatte der Krieg nicht nur Brauereien zerstört, sondern auch die Handelsstrukturen der Hanse. Das deutsche Reich bestand plötzlich aus 370 Ländern, alle mit Grenzkontrollen, strengen Zoll- und Handelsbeschränkungen. Auch Hannover als Hanse-Mitglied hatte darunter zu leiden, besonders die hannoverschen Brauereien. Bier wurde daraufhin wieder mehr oder weniger zu einer regionalen Angelegenheit.