Die Germania-Brauerei in Hannover

Nach dem 1. Weltkrieg wurde in der ehemaligen Germania-Brauerei  bis 1965 hauptsächlich Eis hergestellt (Abbildung um 1920).
Nach dem 1. Weltkrieg wurde in der ehemaligen Germania-Brauerei bis 1965 hauptsächlich Eis hergestellt (Abbildung um 1920).

 

Während der Kaiserzeit nannten sich in Deutschland viele neue Brauereien „Germania“, denn am deutschen (Brau-)Wesen sollte ja schließlich die Welt genesen. So auch in Hannover, wo 1898 die Germania-Brauerei in der Südstadt gegründet wurde. Die Betreiber nutzten einen neuen Vertriebsweg, indem sie ihre Großkundschaft wie Gastwirte oder Bierhändler zu Anteilseignern machte und sie zu bestimmten Absatzmengen verpflichtete. Diese Strategie war sehr erfolgreich und es konnten große Dividenden ausgeschüttet werden.

 

Die deutschen Großmachtträume fanden mit dem Ende des 1. Weltkriegs dann vorläufig ein Ende, was ironischerweise auch das Schicksal der Germania-Brauerei besiegelte. Die drei größten hannoverschen Brauereien Gilde, Lindener und Herrenhäuser übernahmen gemeinsam den unbeliebten Konkurrenten und legten das Unternehmen gleich nach der Übernahme still. Die ehemaligen Betreiber von Germania kauften das Grundstück aber noch im gleichen Jahr zurück und gründeten dort eine Eisfabrik. Ein Teil des Werksgeländes in der Seilerstraße wird heute noch als Kulturzentrum „Eisfabrik“ genutzt.

 

Heute werden die erhaltenen Gebäude  in der hannoverschen Südstadt als  Kunst- und Kulturzentrum genutzt.
Heute werden die erhaltenen Gebäude in der hannoverschen Südstadt als Kunst- und Kulturzentrum genutzt.