Hopfen

Hopfen gehört zur Gattung der Hanfgewächse, er ist in Europa und Asien heimisch, wobei seine wilden Vorfahren wahrscheinlich aus Vorderasien aus den Gebieten nördlich des Himalaya stammen. Genutzt wurde Hopfen über die Jahrtausende als Gewürz-, Heil- und Gemüsepflanze, bis man ihn im frühen Mittelalter nachweislich zum ersten Mal zum Brauen von Bier benutzte.

 

Besonders in den mittelalterlichen Klöstern waren seine beruhigend wirkenden Heilkräfte bekannt und Hildegard von Bingen hielt im Jahr 1160 schriftlich fest, dass die Beigabe von Hopfen sich positiv auf die Haltbarkeit von Getränken auswirke. Die Verwendung von Hopfen zum Brauen von Bier bekam jedoch erst gegen Ende des Mittelalters eine größere Bedeutung, bis dahin wurden dafür in den verschiedenen Kulturen die unter-schiedlichsten Zutaten und Kräuterbeigaben verwendet. Erst mit der bayrischen Verordnung von 1516 bekam der Hopfen für das Brauwesen die bis heute andauernde große Bedeutung.

 

 

Die klassischen deutschen Hopfenanbaugebiete des Mittelalters befanden sich nicht in Bayern, wie viele vermuten würden, sondern eher in Norddeutschland. Zu den Hochzeiten der Hanse war Hopfen ein wichtiges Handelsgut und wurde über die Ostsee in die Länder Skandinaviens oder nach England exportiert.

 

Der Raum zwischen Hannover und Braunschweig gehörte damals zu den bedeutendsten Hopfenanbaugebieten in Deutschland. Besonders für die Menschen im Großen Freien hatte der Hopfenanbau eine große Bedeutung, zumal die freien Bauern hier das besondere Recht besaßen, eigenes Bier zu brauen und zu vermarkten.