Das Broyhan war im 16. und 17. Jahrhundert nicht nur in Hannover sehr beliebt, sondern es verbreitete sich schnell in ganz Norddeutschland, aber auch in Sachsen, Thüringen, Brandenburg und sogar
in skandinavischen Ländern. Da es damals noch keinen Markenschutz gab, wurde es gern kopiert und so entstanden bald in vielen anderen Städten Biere mit dem Namen Broyhan, so zum Beispiel in
Leipzig, Halberstadt, Gotha, Hildesheim oder Göttingen.
Es gab sogar einen regelrechten Wettstreit darum, in welcher Stadt das beste Broyhan gebraut wurde. Besonders in Halberstadt soll es von sehr hoher Qualität gewesen sein, dessen guter Ruf sich
bis nach Berlin herumsprach. Um 1680 nahm ein Brauer dort eine leichte Rezepturänderung vor und verkaufte es als Berliner Weissbier. Dieses entwickelte sich schon bald zum populärsten Bier in der
preußischen Hauptstadt. Aber auch in Berlin wurde das alte Weissbier im 19. Jahrhundert durch die Pilsener Brauart verdrängt und geriet in Vergessenheit, bis man in den 1960er Jahren das
„Berliner Weisse“ wiederentdeckte.