Verlust der Vielfalt bei Getreide und Hopfen

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann für die vielen kleinen Regionalbrauereien ein harter wirtschaftlicher Wettstreit, den die allermeisten nicht überleben konnten. Wachstumszwang und steigender Effizienzdruck führten zu immer größer werdenden Brauereien, die zwar immer mehr Biermengen, aber auch immer weniger Biersorten brauten.

 

In der Landwirtschaft hingegen sorgte die Einführung industrieller Anbaumethoden für einen dramatischen Rückgang der Vielfalt bei den Getreide- und Hopfensorten. Wirtschaftliche Zwänge erlaubten es den Landwirten nur noch sehr ertragreiche Hochzuchtsorten anzubauen. Geschmack und regionale Eigenarten der alten Getreidesorten spielten dabei kaum noch eine Rolle. Auch die vielen traditionellen Aroma-Hopfensorten, die den Landbieren früher ihren speziellen Charakter verliehen, wurden nicht mehr angebaut. Die Folge waren immer einheitlichere Massenbiere, die kaum noch voneinander zu unterscheiden waren.