Wie ein Niedersachse den Bayern das Bierbrauen beibrachte

 

Zwar liegt Einbeck nicht mehr ganz im Raum Hannover, trotzdem lohnt sich ein Blick über den Tellerrand, um zu verdeutlichen, welchen Einfluss niedersächsische Biere landesweit und darüber hinaus hatten. Genau wie das Broyhan war das typische Einbecker ein obergäriges Bier. Beide waren länger haltbar als andere Bierarten, so dass sie auch für Lieferungen in andere deutsche Städte oder sogar ins Ausland geeignet waren.

 

 

Nicht nur Martin Luther soll ein großer Fan des Einbecker Bieres gewesen sein, auch der Adel in München ließ sich im 16. Jahrhundert regelmäßig aus Einbeck beliefern, obwohl in Bayern bis dahin eigentlich eher Wein und kaum Bier getrunken wurde. Erst später gründete man in München ein Hofbräuhaus, an das 1614 ein Einbecker Braumeister berufen wurde und den Bayern das Bierbrauen beibrachte. Die Münchner waren begeistert vom „Ainpöckisch Bier“ aus Niedersachsen und nannten es liebevoll „Bockbier“. Erst in der folgenden Zeit entwickelte sich in München und Bayern die heute so gepriesene traditionelle Bierkultur.