Wieviel Bier wurde bei uns im 18. Jahrhundert getrunken?

Laut der Studie „Die Korporation der Freien im Amt Ilten bei Hannover“ von Arndt Fritzemeier waren es in der Erntezeit rund 1,5 Liter Bier, die ein Schnitter am Tag im 18. Jahrhundert konsumierte. Das mag zunächst viel klingen. Aber es relativiert sich, wenn man die harte körperliche Arbeit bedenkt und auch die Tatsache, dass infolge mangelnder hygienischer Verhältnisse Wasser oft verschmutzt war. Bier war da ein „sicheres“ Getränk. So erklärt sich, warum man solche Mengen an „Erntebier“ den Schnittern im Krug ins Feld sandte – denn verschließbare Bierflaschen gab es damals noch nicht. Bier in Flaschen kam erst im 19. Jahrhundert auf.

 

 

Die meisten Brauereien im „Großen Freien“ gab es in den Ortschaften Anderten, Ahlten und Ilten, was sehr wahrscheinlich an deren Nähe zur Stadt Hannover lag. Sehr beliebt war z.B. das Iltener Bier, das seit 1734 den Namen „Broyhan“ trug. Damit war kein Firmenplagiat gemeint, sondern es bezog sich auf die Brauart dieses obergärigen Bieres, ähnlich wie sich z.B. die Bezeichnung der Bockbierart vom Ursprungsort Einbeck herleitete.