Zur Geschichte des Bierbrauens im „Großen Freien“

Das Brauen von Bier hatte im „Großen Freien“ eine lange Tradition und gehörte zu den besonderen Privilegien dieser historischen Gebietseinheit im Raum Sehnde/Lehrte, auf die stets großen Wert gelegt wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wird dieses Privileg 1653 in einer Urkunde des Amtsvogtes, in der den Freien die „Kruggerechtigkeit“ und das Recht des Bierverkaufs bestätigt wird.

 

Bis zur Einführung der Konzessionspflicht im Jahr 1847 im Königreich Hannover durfte für den Eigenbedarf Bier gebraut und auf den Höfen ausgeschenkt bzw. verkauft werden. Anfang des 18. Jahrhunderts gab es im „Großen Freien“ zehn Brauereien, die eine monatliche Biersteuer von sechs Talern und drei Mariengroschen nach Hannover zu entrichten hatten. Nach den aufzubringenden Biersteuern errechnete sich 1705 eine monatliche Bierproduktion von rund 3.600 Litern im Bereich des „Großen Freien“.

 

Die 14 Ortschaften des „Großen Freien“ bei Hannover.
Die 14 Ortschaften des „Großen Freien“ bei Hannover.